Endlich blühte die lang erwartete Titanwurz im Papiliorama. Besuchende jeden Alters strömten herbei, um die beeindruckende, wenn auch etwas kleinere Blume zu bewundern. Aufgrund der Blühzeit von nur rund 48 Stunden, verlängerte das Papiliorama seine Öffnungszeiten deshalb bis um Mitternacht.
Lange liess sie auf sich warten, unsere Titanwurz – und dann gings plötzlich ganz schnell. Am Donnerstag, 20. Juli, kurz vor 16.30 Uhr, sagten unsere Gärtner die vier Worte, auf welche wir seit Tagen gewartet haben: «Heute Nacht blüht sie.» Zugegeben, da kamen wir grad etwas ins Schwitzen; Medienmitteilungen mussten verschickt, Social-Media-Posts veröffentlicht und Personal für die verlängerten Öffnungszeiten bis um Mitternacht organisiert werden. Und dann fielen plötzlich noch mehrere Lichter im Korridor zum Jungle Trek aus – letzteres ist zwar halb so wild, hat die alternative Kerzenbeleuchtung dem Abend eine stimmungsvolle Romantik verliehen.
Nach und nach trafen immer mehr Besuchende jeden Alters ein, und um die Titanwurz bildete sich eine grosse Traube. Die Blume beeindruckte, sehe gar unwirklich aus, meinten Viele. Der Gestank hingegen war erträglich: «Ich hätte es mir schlimmer vorgestellt», sagten diverse Personen. Das kommt daher, dass innerhalb der Titanwurz eine höhere Temperatur herrscht als draussen. Und da heisse Luft steigt, steigt auch der Gestank mit ihr zur Decke des Jungle Treks. Wer seinen Kopf aber direkt über die Blüte hielt, merkte relativ rasch, dass der Gestank doch da war.
Da die Blume nur rund 48 Stunden blüht, ist ein schnelles Erscheinen wichtig. Deshalb auch die verlängerten Öffnungszeiten. «Wir wussten, dass es bald so weit sein wird. Deshalb haben wir täglich mehrmals den Livestream geprüft und auf eine Info in den sozialen Medien gewartet», hörten wir mehrmals von den ganz grossen Titanwurz-Fans. Deren Begeisterung tat auch die vergleichsweise geringe Grösse der Blume keinen Abklang. «Titanwurze können bis zu drei Metern gross werden, unsere hingegen misst lediglich 145 cm. Die kleinste grösste Blume der Welt sozusagen», fasst Obergärtner Michael Känel schmunzelnd zusammen.
Kurz nach Mitternacht sind die grossen Menschenmassen dann verschwunden – und die ganzabends herumwuselnden Papiliorama-Mitarbeitenden gönnten sich eine verdiente Pause mit anschliessendem Feierabend. Schliesslich öffneten sich in etwas mehr als acht Stunden schon wieder die Tore des Papilioramas.