Systematik
Ordnung | Passeriformes |
Familie | Mimidae |
Unterfamilie | |
Gattung | Mimus |
Art | Mimus gilvus |
Beschreibung
Die Tropenspottdrossel misst zwischen 22 und 24 cm und wiegt ungefähr 25 g. Männchen und Weibchen lassen sich äusserlich kaum unterscheiden. Die Haube, der Nacken und der Rücken sind rauchgrau. Die Flügel sind dunkelgrau mit weissen und schwarzen Markierungen. Die Unterseite ist grau bis weisslich. Der Schwanz ist dunkelgrau, mit einem weissen Band am Ende. Der Bauch und der Schwanz sind weiss, während die Brust gräulich ist. Die Seiten des Kopfes sind mit einer schwarzen Augenbinde markiert, die vom Schnabel bis hinter die Augen geht. Die Augenbrauen sind weiss. Der Schnabel ist dünn, leicht nach unten gebeugt, dunkelgrau schwärzlich, genauso wie die Beine. Die Augen sind gelb grünlich.
Biologie
Die Tropenspottdrossel ist ein nicht sehr scheuer und opportunistischer Vogel, der z. B. von unbeaufsichtigten Tellern Essen stibitzen kann. Es handelt sich um einen tagaktiven Vogel, welcher aber manchmal auch in der Nacht singt. Ihr Gesang ist kräftig und abwechslungsreich. Spottdrosseln sind dafür bekannt, dass sie jedes Geräusch nachahmen, das sie hören. Tropenspottdrosseln haben diese Fähigkeit vor allem dann, wenn sie sich in der Nähe von Menschen aufhalten. So fing ein Individuum in einem brasilianischen Zoo nach der Fussballweltmeisterschaft 2017 plötzlich an, die brasilianische Nationalhymne zu singen! Die Tropenspottdrossel scheint hingegen im Gegensatz zu anderen Spottdrosselarten nicht den Gesang anderer Vögel nachzuahmen. Während der Nistzeit können sie sehr aggressiv werden, vor allem gegen Raubtiere, die sich dem Nest etwas zu sehr nähern.
Die Nahrung der Tropenspottdrossel besteht hauptsächlich aus wirbellosen Tieren wie Spinnen, Raupen und anderen Insekten. Sie frisst auch Samen und Beeren. Ihre Nahrung findet sie am Boden oder in der Vegetation. Oft macht sie einen Sprung von einem Ast, um ein Insekt am Boden zu fangen.
Das Nest wird aus Zweigen gebaut. Es befindet sich in einem dichten Busch oder in Sträuchern in geringer Höhe. Das Weibchen legt in der Regel drei Eier, die es etwa zwei Wochen lang allein ausbrütet, während das Männchen die Verteidigung übernimmt. Das Nest wird häufig von einer anderen Vogelart, dem Seidenkuhstärling (Molothrus bonariensis), parasitiert, vor allem während der ersten Brut.
Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet der Tropenspottdrossel erstreckt sich vom südlichen Mexiko bis nach Brasilien und in die Karibik.
Sie ist bis zu einer Höhe von 2’500 m in trockenen, offenen oder halboffenen Lebensräumen anzutreffen. Auch in städtischen Gebieten ist sie sehr häufig anzutreffen.
Bedrohung
Diese Art erscheint in der Kategorie „geringfügig bedroht“ der roten Liste der Internationalen Union für den Naturschutz (IUCN). Diese Art gilt als ziemlich anpassungsfähig und profitiert zum Teil auch von menschgemachten Umweltveränderungen.
Die Tropenspottdrossel kommt unter anderem auch im Papiliorama-Reservat Shipstern in Belize, Zentralamerika vor (www.itcf.ch). Durch das Reservat kann das Papiliorama nebst der Zucht zur Arterhaltung in der Schweiz auch direkt im Verbreitungsgebiet zum Schutz dieser Tierart beitragen.