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Systematik

Ordnung Primates
Familie Callitrichidae
Unterfamilie
Gattung Callimico
Art Callimico goeldii

Beschreibung

Springtamarine sind etwa 20 cm lang. Ihr Schwanz ist etwas länger als ihr Körper, sie können damit nicht griefen. Das Körpergewicht liegt bei 400-900 g. Ihr weiches, seidiges Fell ist tiefschwarz mit braunem, goldenem oder gelblichem Glanz. Dieser unterschiedliche Glanz wird durch die helleren Haarspitzen verursacht. Ihre Finger sind schlank und mit Krallen versehen, mit Ausnahme des Daumens, der sehr kräftig ist den anderen Fingern gegenüber steht. So gehören Springtamarins zu den wenigen Neuwelt-Affen, die Hände mit entgegengesetzten Daumen haben, die es ihnen ermöglichen, Gegenstände zu greifen und mit Leichtigkeit auf Bäume zu klettern.

Biologie

Springtamarins sind tagaktive Baumaffen. Sie sind gute Kletterer und Springer und können bis zu 4 m weit springen! Sie leben in kleinen Gruppen von 6-8 Tieren. Eine Gruppe besteht in der Regel aus einem Männchen und einem oder zwei Weibchen und deren Nachwuchs. Die Mitglieder einer Gruppe entfernen sich nie weit voneinander. Sie bleiben in Kontakt, indem sie sich gegenseitig rufen. Wenn der Abstand zwischen ihnen größer ist, geben sie pfeifende Laute von sich. Sie haben auch einen charakteristischen hohen Warnruf. Auch nachts bleiben sie zusammen, da sie alle dicht nebeneinander schlafen. Sie verbringen einen Großteil des Tages damit, sich auszuruhen, ein Sonnenbad zu nehmen und ihr Fell zu pflegen.

Diese Tamarin-Art lebt in großen Revieren (30-80 Hektar) und wagen sich nur selten in die Nähe fremder Gruppen, weshalb sie auch nur selten zu sehen ist.

Der Springtamarin ist ein Allesfresser und ernährt sich hauptsächlich von Blumen, Samen und Früchten. Er frisst aber auch gerne Insekten, Vogeleier und kleine Wirbeltiere.

Im Gegensatz zu anderen Tamarin- und Seidenaffenarten besteht eine Gruppe von Springtamarins aus mehreren Weibchen, und nicht nur die dominanten Individuen können sich fortpflanzen (Polygynie, manchmal Polyandrie). Nach einer Tragzeit von durchschnittlich 5 Monaten bringt das Weibchen ein einziges Jungtier zur Welt. Sie kümmert sich in den ersten drei Wochen darum, dann übernimmt der Vater und schließlich alle Mitglieder der Gruppe. Die Jungtiere erreichen die Geschlechtsreife nach etwa 14-16 Monaten.

Lebensraum

Springtamarins leben im westlichen Teil des Amazonasbeckens. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis in den äußersten Westen Brasiliens, den Süden Kolumbiens, den Westen Perus und den Norden Boliviens.

Man findet sie vor allem in Primär- und Bambuswäldern. Sie halten sich von bewohnten Gebieten und gestörten Regionen fern.

Bedrohung

Die Zerstörung der Tropenwälder und die Wilderei für den Schwarzmarkt stellen eine Bedrohung für diese Art dar, welche von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „gefährdet“ eingestuft wird. Der Springtamarin ist auch in Anhang I des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) aufgeführt, was bedeutet, dass der kommerzielle Handel mit Springtamarins verboten ist.