A B C D E F G H I J K M N O P R S T W Y Z
Ei Er Eu

Systematik

OrdnungTubulidentata
Familie Orycteropodidae
Unterfamilie
Gattung Orycteropus
Art Orycteropus afer

Das Erdferkel, auf Afrikaans Aardvark genannt, ist das einzige Säugetier, das zur Ordnung der Röhrenzähner gehört. Es gibt derzeit 18 Erdferkel-Unterarten, die Systematik ist aber noch unklar.

Wegen seiner grabenden Lebensweise und seiner Nase wird er oft als „Erdschwein“ bezeichnet, hat aber mit Schweinen nichts gemeinsam.

Beschreibung

Das Erdferkel ist 94-142 cm lang und hat eine Schulterhöhe von 60-65 cm. Es kann 40-65 kg wiegen. Der Körper des Aardvarks ist gedrungen, mit einer dicken Haut und mit kurzen Haaren bedeckt (bei erwachsenen Tieren oft sehr wenig Haare). Es hat 20-28 Zähne (nicht scharf, es hat keine Eckzähne) und eine lange Zunge, die bis zu 30 cm lang sein kann! Die Beine sind relativ kurz mit 4 Zehen an den Vorderbeinen und 5 an den Hinterbeinen. Die Hinterbeine sind durch eine Haut verbunden, die ihnen ein Schwimmhautbild verleiht. Jede seiner Zehen endet mit einer schaufelförmigen Klaue, die es ihm ermöglicht, Höhlen zu graben oder schneller nach Insekten zu suchen. Seine lange Schnauze und seine großen Ohren verleihen ihm einen ausgezeichneten Geruchssinn und ein scharfes Gehör. Allerdings ist sein Sehvermögen sehr schlecht und erlaubt ihm nur nachts zu sehen (Schwarz-Weiß-Sehen).

Es gibt einen leichten morphologischen Unterschied zwischen Männchen und Weibchen, wobei Männchen größer und dunkler sind als Weibchen.

Biologie

Das Erdferkel ist ein einzelgängerisches, territoriales und nachtaktives Tier. Tagsüber bleibt es in einem zuvor in den Boden gegrabenen Bau versteckt, der nach einigen Tagen gewechselt wird. Tatsächlich dauert es nur wenige Minuten, um einen neuen Bau zu graben! Nachts können sie zwischen 2 und 5 km zurücklegen, um Nahrung zu finden.

Das Erdferkel spielt nicht nur eine wichtige ökologische, sondern auch eine ökonomische Rolle für die menschliche Bevölkerung. Die von diesen Tieren ausgegrabenen Höhlen schaffen Lebensräume für andere Säugetiere wie Eichhörnchen, Mungos und Fledermäuse. Für die menschliche Bevölkerung sind sie eine Nahrungsquelle und ermöglichen es auch, die Verbreitung von Termiten- und Ameisenpopulationen in Plantagen zu kontrollieren.

Das Erdferkel ist ein Myrmecophage, was bedeutet, dass es sich hauptsächlich von Ameisen und Termiten ernährt. Gelegentlich frisst es auch kleine Wirbeltiere.

Die Tagzeit des Erdferkels beträgt 8 Monate (210-266 Tage) und es wird nur ein Junges geboren (selten zwei). Das Jungtier wird in dem von seiner Mutter gegrabenen Bau geboren und bleibt etwa 2,5 Wochen in diesem Bau. Bei der Geburt ist das Baby 55 cm lang, hat nackte Haut und bereits offene Augen. Nach 12 Wochen hat es seine ersten Zähne und nach 14 Wochen kann es feste Nahrung zu sich nehmen.

Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet des Erdferkels umfasst ganz Afrika südlich der Sahara.

Man findet das Erdferkel in Graslandschaften und Savannen. In tropischen Wäldern ist es selten anzutreffen und es scheint, dass er trockene Wüsten und feuchte Regionen meidet.

Bedrohung

Das Erdferkel wird leider in vielen Regionen, vor allem in landwirtschaftlichen Gebieten, gejagt, da es Schäden an Plantagen und Straßen verursacht. Der Einsatz von Pestiziden in den Plantagen schränkt auch seine Nahrungsquellen ein. Zu seinen potenziellen Fressfeinden gehören Löwen, Leoparden, Geparden, Hyänen, Wildhunde, Pythons und Menschen. Dank seiner großen Verbreitung wird es von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) in der Kategorie „nicht gefährdet“ eingestuft.